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1.Teilstämme der Sarmaten
2. Zeiteinteilung
3. Historische Daten
4.Rüstungen und Waffen
5.sarmatische Götter
6.Quellenangaben

 

Die Sarmaten

Wer waren die Sarmaten?

Die Sarmaten (auch - Sauromaten - Sarmats - Sauromats, "arischer Stamm") waren eine Stammeskonföderation von indoeuropäischen Reitervölkern, die von antiken Schriftquellen erstmals für das Jahr 513 v. Chr. erwähnt werden. Die Sauromaten bzw. Sarmaten waren offensichtlich mit den Skythen verwandt und siedelten zwischen dem 6. Jahrhundert v. Chr. und dem 4. Jahrhundert n. Chr. nördlich des schwarzen Meeres. Hier verdrängten, bzw. ersetzten die Sarmaten ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. die Skythen, was zahlreiche Grabfunde beweisen. Die Sprache der Sarmaten gehört zur nordost-iranischen bzw. mitteliranischen Gruppe der indoeuropäischen Sprachfamilie und lebt noch heute bei der Volksgruppe der Osseten im Kaukasus weiter.
Ab 370 n. Chr. zerfiel das lockere Bündnis der sarmatischen Teilstämme beim Vordrängen der Hunnen aus dem Osten und der dadurch ausgelösten Völkerwanderung nach Westen. Beim griechischen Historiker Herodot finden sie ihre erste Erwähnung, allerdings nur als solche Völker, welche in Asien hinter dem Don am Kaukasus wohnten, und leitet ihren Ursprung von den Amazonen ab, welche durch Schiffbruch als Gefangene der Griechen an den Gestaden der Skythen landeten und nach mehreren Zusammenstössen, skythische Männer heirateten.

Karte

Diese Karte zeigt das Einzugsgebiet der verschiedenen sarmatischen Stämme, nach Strabo, etwa um 68 v. Chr. bis 26 n. Chr.

 

1. Teilstämme der Sarmaten

Roxolanen
Jazygen
Urgoi

Diese 3 Stämme wurden als Königssarmaten bezeichnet

Aorsen
Alanen
Messageten

Aorsen, Alanen und Messageten werden mehrfach ineinander verwoben und als derselbe Stamm bezeichnet. Dio Cassius behauptet in einer seiner Schriften:" Die Alanen sind Messagetae." Die Aorsen werden als der größte Stamm der Sarmaten bezeichnet und konnten wohl bis zu 200.000 Reiter in die Schlacht schicken.

Siraken

Die Siraken waren einer der ersten sarmatischen Stämme die Kontakt zu den Griechen hatten

Limiganten

Die Limiganten waren ursprünglich Sklaven der Jazygen , revoltierten um etwa 334 n. Chr. gegen ihre Herren und gründeten einen eigenen unabhängigen Stamm. Nach mehreren Zusammenstößen mit den Römern wurde dieser Stamm allerdings komplett ausgelöscht

 

 

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Sarmate

 

2. Zeiteinteilung der Sarmaten

 

7. bis 4. Jahrhundert v. Chr.:

Sauromaten

4. bis 2.Jahrhundert v. Chr.:

Frühe Sarmaten

2. Jahrh. v. Chr. bis 2. Jahrh. n. Chr.:

Mittlere Sarmaten

2. Jahrh. bis 4. Jahrh. n. Chr.:

Späte Sarmaten

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Draconarii

 

3. Historische Daten der Sarmaten

ca.507 v. Chr.:


Sauromaten helfen den Skythen eine Invasion durch den Perserkönig Darius I über die pontische Steppe zurückzuschlagen.
 

310/09 v. Chr.:


Aripharnas, König der Siraken , kommandiert Sarmaten bei einer Schlacht am Fluss Thates als Unterstützung bosporianischer Streitkräfte.
 

179 v. Chr.:


Gatalos, König der Sarmaten in Europa, bittet um Frieden zwischen den Asiatischen Nationen.
 

107 v. Chr.:


Roxolanen unterstützen die Skythen bei einem Angriff auf die Stadt Chersones, werden aber von Diophantes, einem General des Herrschers von Pontus, Mithridates VI , zurückgeschlagen.
 

16 v. Chr.:


Erste Vorstöße der Sarmaten, über die untere Donau, werden von römischen Streitkräften zurückgeschlagen.
 

34 bis 35 n. Chr.:


Sarmatische Söldner kämpfen unter Pharasmanes von Iberien im partischen Bürgerkrieg.
 

49 n. Chr.:


Sirakische und Aorsische Truppen unterstützen rivalisierende Splittergruppen im bosporianischen Erbfolgekrieg. Die sirakische Stadt Uspe wurde von römischen Streitkräften geplündert.
 

50 n. Chr.:


Jazygische Kavallerie unterstützt den römischen Vasallenkönig Vannius der Quaden bei seinem Krieg gegen rivalisierende Stämme.
 

69 n. Chr.:


Ungefähr 9000 roxolanische Reiter werden während des Tauwetters im Frühjahr bei Moesia von der dritten gallischen Legion zurückgeschlagen.
 

ca. 73 n. Chr.:


Die Alanen überfallen Parthien, verwüsten Medien und schlagen den armenischen König Tiridates.
 

92 n. Chr.:


Bei der gemeinsamen Invasion von Pannonien durch die Jazygen, Quaden und Markomannen wurde die Legio XXI Rapax vernichtend geschlagen.
 

101 und 102 n. Chr.:


Roxolanen unterstützen die Datier während Trajans erstem dakischen Feldzug und schlagen diesen zurück.
 

105 und 106 n. Chr.:


Während Trajans zweitem datischen Feldzug wurde das datische Königreich zerstört und zur römischen Provinz erklärt.
 

135 n. Chr.:


Die Alanen überfallen Medien und Armenien werden aber vom römischen Gouvaneur Arrian über Kappadokien zurückgedrängt.
 

167 bis 180 n. Chr.:


Während der markomannischen Kriege unterstützen die Jazygen germanische Stämme gegen Rom.
 

173 und 174 n. Chr.:


Die Jazygen fallen in Pannonien ein, werden aber von Marcus Aurelius bei der Schlacht auf der zugefrorenen Donau besiegt und zurückgeschlagen.
 

175 n. Chr.:


Die Jazygen schließen Frieden mit Rom und stellen 8000 Krieger-Geiseln zur Verfügung wovon 5500 nach Britannien zur Sicherung des Hadrianwalls verlegt werden.
 

236 bis 238 n. Chr.:


Nach seinen Feldzügen gegen die Jazygen erhielt Maximus Thrax den Titel "Sarmaticus Maximus"
 

282 n. Chr.:


Die Jazygen wurden in Pannonien vom Imperator Carus besiegt.
 

297 n. Chr.:


Sarmatische Hilfstruppen kämpfen unter Galerius in Persien.
 

334 n. Chr.:


Sklaven der Donau- Sarmaten revoltieren und nennen sich danach Limiganten.
 

358 bis 359 n. Chr.:


Nach einer erneuten Revolte gegen Rom vermittelten "Freie Sarmaten" zwischen den sich bekriegenden Parteien. Trotzdem wurden die Limiganten durch Constantin massenhaft abgeschlachtet.
 

375 n. Chr.:


Die Hunnen schlagen gotische Streitkräfte nördlich des Schwarzen Meeres, wodurch die Völkerwanderung Richtung Westeuropa eingeleitet wurde.
 

378 n. Chr.:


Die alanische Kavallerie spielte bei der Zerschlagung der gotischen Streitkräfte bei Adrianopel, durch die Römer, eine Schlüsselrolle.
 

409 n. Chr.:


Die Wandalen wurden bei ihrer Invasion von Iberien (Spanien) unter anderem durch Alanen unterstützt.
 

429 n. Chr.:


Die Alanen begleiten die Wandalen nach Nordafrika und gründen dort ein Königreich (bis 533 n. Chr.).
 

451 n. Chr.:


Bei der Schlacht auf den katalaunischen Feldern in Gaul kämpfen die Alanen unter König Sangiban.
 

453 n. Chr.:


Bei der Schlacht am Fluss Nedao, kämpften die Alanen für Attila den Hunnen.
 

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4. Rüstungen und Waffen

Sarmaten waren aufgrund ihrer schweren Kavallerie gefürchtet und als Söldner begehrt. Sowohl der Reiter, als auch das Pferd waren von Kopf bis Fuß mit Schuppen bedeckt. Diese Schuppen bestanden entweder aus Metall, Horn oder Leder. Schuppenpanzer hatten Stoff oder Leder als Trägermaterial worauf die Schuppen aufgenäht wurden. Der Adel unter den Sarmaten war mit Metallschuppenpanzern gerüstet. 
Man fand in 60 Kurganen (Grabhügel),60 verschiedene Rüstungen wobei die Schuppengrößen von 1,5 x 2 cm bis 4,5 x 6cm variierten. Selbst Gürtel waren mit Schuppen versehen.

Hier sehen sie verschiedene Abbildungen sarmatischer Reiter und Ausrüstung, wie sie auf der Trajanssäule zu finden sind

 

Schuppenpanzer1

Dieses Bild zeigt einen sarmatischen Schuppenpanzer. Es ist dabei keine offensichtliche Methode erkennbar wie die Rüstung geöffnet wurde.

Dieses Bild zeigt einen gepanzerten Lanzenreiter etwa aus dem 3.Jahrh. n. Chr. sarmatischer Art. Diese Abbildung wurde auf einem marmornen Denkmal in den Ruinen des bosporianischen Zentrums am Don gefunden, wo Alanen die Vorherrschaft hatten .

Schuppenpanzer2

Schuppenpanzer3

Bei dieser Abbildung wird gezeigt das selbst die Pferde der Sarmaten einen Schuppenpanzer trugen. Selbst die Beine der Pferde sind mit einer Schuppenpanzerung versehen, was realistisch gesehen, in dieser Art nicht möglich ist.

Zu den Waffen der Sarmaten gehörten neben dem Reiterbogen unter anderem auch das Ringknaufschwert das von den Römern als Spartha übernommen wurde. Es war zwischen 70 und 120 cm lang und zweischneidig.
Ebenso gehörte der Streihammer zu den Nahkampfwaffen der Sarmaten. Als Sekundärwaffe benutzte man ein Akinake. Einen etwa 40 bis 50 cm langen Dolch der meistens in einer Scheide am Oberschenkel getragen wurde.
Die Waffe wegen der man die Sarmaten als Södner bevorzugte war die 3,50 bis 4,00 m lange Contuslanze.

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5. Sarmatische Götter

Diese Götter sind dem Buch "Kinder der Sonne" entnommen. Es handelt sich bei diesem Buch um die gesammelten Mythen und Legenden der Osseten, die als die letzten Nachkommen der Alanen, eines sarmatischen Teilstammes gelten. Da diese Mythen seit Jahrhunderten nur mündlich überliefert wurden, können die Namen der Götter von Teilstamm zu Teilstamm der Sarmaten abweichen.

Chazuar

Oberster Gott, Gott aller Götter

Kurdalagon

Der göttliche Himmelsschmied, vergleichbar mit dem griechischen Hephaistos oder dem römischen Vulcanus

Donbettir

Herr der Gewässer

Uastirdschi

Gott des Krieges und der Jagd, Verfolger der Diebe, Eidbrüchigen und Mörder

Vayu (Galagon)

Gott der Winde

Uazilla

Herr des Donners

Falwara

Er gebietet über die Ziegen und Schafe

Afsati

Auf ihn hören die wilden Tiere

Pakundse

Geflügelter Gott der über das mit Flügeln und 7 Köpfen ausgestattete Wesen Kandsargas gebietet

Choraldar

Schirmherr über das Getreide

Barastir

Herrscher über das Totenreich

Sapha

Schirmherr über das heilige Herdfeuer

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Kataphrakt1

6. Quellenangaben

Buch2

The Sarmatians 600 BC - AD 450
ISBN: 987-1-84176-485-6

attilabuch1

Attila and the Nomad Hordes

ISBN: 0-85045-996-6

Buch_3

Die Skythen von Hermann Parzinger

ISBN: 3-406-50842-1

Buch1

Die Beziehungen Roms zu den Sarmaten und Quaden im vierten Jahrhundert nach Christus


ISBN:3-7749-2117-2

Buch4

Die Reiter der Sarmaten

ISBN: 3-442-41523-3

Buch08

Der Einfluss der Sarmaten auf die Germanen

ISBN 3-906759-17-2

grakowskythen1

Die Skythen von B.N. Grakow

Nicht mehr im Handel erhältlich

Narten

Kinder der Sonne
Die Narten

ISBN: 3-7205-2629-1 

Amazonen

Die verlorene Geschichte der Amazonen

ISBN: 3-902096-88-8

Reitervoelker

Reitervölker im Frühmittelalter

ISBN: 978-3-8062-2014-8

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